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Kriegsende bis 1949

Jan 1, 2021

Die Nachkriegszeit stellte hohe Anforderungen an die Freiwillige Feuerwehr Wimpassing. Es musste praktisch wieder bei Null begonnen werden. Das einzige das blieb war ein Anhänger und etwas Schlauchmaterial. Das Löschfahrzeug war in einem amerikanischen Beutelage, der Standort der beiden Pumpen vorerst unbekannt.

Das Kriegsende

In den ersten Wochen nach Kriegsende galt es vor allem wieder eine einsatzkräftige Feuerwehr auf die Beine zu stellen. Eine weiter wichtige Aufgabe bestand darin die verschleppte Feuerwehrausrüstung wieder zu suchen.

Die erste offizielle Sitzung – damals Hauptversammlung genannt – fand am 23. September 1945 statt. Sie begann unter der Anwesenheit des Herrn Bürgermeisters Stögerer um 8 Uhr früh, endete um 9:30 Uhr und hatte nur einen einzigen Tagesordnungspunkt. Dieser wurde im Protokoll – siehe auch Foto unten – wie folgt festgehalten:

Unter Beisein des Herrn Bürgermeister Stögerer, wurde folgende provisorische Leitung einstimmig gewählt:

FunktionName
HauptmannPürer Johann
Stellvertreter:Krenn Anton
Schriftführer:Rettner Georg
Stellvertreter:Posch Karl
Kassier:Bauer Josef
Stellvertreter:
Zeugwart:Schneider Franz

Sitzungsende war gegen 9:30 Uhr.

Am 11. November 1945 wurde die zweite Versammlung abgehalten bei der schon 15 Feuerwehrmänner anwesend waren. Insgesamt dauerte diese vier Stunden. Wie die damalige Führung und die Feuerwehrmänner improvisieren und organisieren mussten erfährt man, wenn man nur einige Punkte des Protokolls liest:

7.) Benzinanforderung schriftlich an den Bezirksfeuerwehrverband eingeben, da wir bis heute trotz 2 maliger Anforderung keinen zugewiesen erhielten.
9.) Sicherstellung des Feuerwehrwagens in Linz,
und des Aggregates in Lilienfeld. Ist festgestellt, dass das Aggregat in Lilienfeld liegt, so wäre sich um ein Holzgasauto umzusehen, damit das Aggregat samt Anhänger nach Wimpassing geschafft wird.
10.) Die Kameraden Krenn Johann, Krenn Anton und Pürer Johann verpflichten sich falls ein Feuer auf der Bergstraße ausbricht, Pferdebespannung für den Anhänger bereitzustellen.
11.) Alarmanlage wird vorläufig zurückgelegt.
Alarmierung bei Tag:
1.) Durch Fabriksirenen
2.) Eigene Wahrnehmung durch Feuerwehrkameraden
3.) Alarmierung der Kameraden von Mann zu Mann.
13.) Monturfrage:
Es werden vielleicht bei der Sachdemobilisierung alte
Uniformen zu bekommen sein. Falls ein F. Kamerad
von einer derartigen Demobilisierung etwas erfahren sollte ist dieses sofort dem Hauptmann zu melden.
14.) Schriftliche Anfrage bei Semperit Wimpassing zwecks Reparatur von ca. 8 Paar Gummistiefel für Feuerwehr Wimpassing.
16.) TS soll in Putzmannsdorf liegen. Es ist Nachschau
zu halten, ob dies zutrifft. Bürgermeister Stögerer und
Kommandant Hofbauer werden wie vereinbart mit dem
Motorrad hinfahren.

1946

Das Jahr 1946 stand ganz im Zeichen des Wiederaufbaus der Feuerwehr. Eines unserer Aggregate (Tragkraftspritze) wurde in Putzmannsdorf wiedergefunden. Das zweite Aggregat befand sich in Lilienfeld. Laut schriftlichen Aufzeichnungen berichtete Kamerad Schneider über die Autofahrt nach Lilienfeld und gab folgendes bekannt: „Unser Aggregat ist laut Aussage des dortigen Feuerwehrhauptmanns verbrannt, wovon ich mich auch persönlich überzeugen konnte.“ Tatsächlich wurde aber nach nochmaligen Untersuchungen festgestellt, dass unser Aggregat nach wie vor einsatzbereit in Lilienfeld stand. Bürgermeister Stögerer hält bei der Weberei Felixdorf Rücksprache bezüglich Arbeitsmonturen. (Anm. Red.: Einsatzuniformen) An die Landesregierung wird eine „Reifenanforderung für 1 Reserverad“ gestellt.

Am 28. November 1946 wird die Leitung (Anm.Red.: Das Kommando) neu gewählt:

FunktionName
Hauptmann:Krenn Anton
Stellvertreter:Pürer Johann
Kassier:Bauer Josef
Schriftführer:Eder Josef

1947

Unser Löschfahrzeug wurde von Wien abgeholt und bei der Autowerkstatt Wlassak wieder fahrbereit gemacht. Bis dahin musste die Freiwillige Feuerwehr Wimpassing nur mit einem Anhänger und Minimalausrüstung auskommen.

Mitte 1947 wurde abermals die Leitung neu gewählt. Wann die neue Leitung genau gewählt wurde ist aus den Aufzeichnungen leider nicht ersichtlich. Es dürfte den vorhandenen Aufzeichnungen zur Folge, zu folgendem Wahlergebnis gekommen sein:

FunktionName
Hauptmann:Schneider Franz
Stellvertreter:nicht nachvollziehbar
Kassier:Bauer Josef
Schriftführer:Hagmann Johann

Ende 1947 war unser Löschfahrzeug soweit repariert, dass es wieder in den Dienst gestellt werden konnte. Die Farbe war nach wie vor grün. Ein Aggregat konnte bis Ende 1947 noch nicht organisiert bzw. angekauft werden. Es gab noch immer Benzinknappheit. So musste man nach wie vor in Gloggnitz um eine Benzinzuteilung ansuchen.

1948

Am 21. Februar 1948 bekam die Freiwillige Feuerwehr Wimpassing von der Betriebsfeuerwehr Semperit Wimpassing leihweise ein Aggregat.

Ende März wurde das Feuerwehrauto in Wiener Neustadt erstmals rot lackiert.

Im Juli 1948 wurde ein Gartenfest veranstaltet. Es wurde beschlossen, den Reingewinn von € 265,47 wegen Mangel an Banken bei Herrn Johann Mayer, Gastwirt in Wimpassing, zu hinterlegt.

1949

Im Dezember 1949 wurden erstmals Pläne für ein neues Feuerwehrhaus vom Baumeister Hofer dem Bürgermeister vorgelegt.